Ute S., Museumsangestellte

Studienabschluss: Information und Dokumentation, B.A.

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor!

Ich arbeite in der Gemäldegalerie Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz als Museumsangestellte. Die Betreuung des Fotoarchivs fällt in meinen Aufgabenbereich.

Zu meinen Aufgaben gehören u.a.:

  • Bearbeitung und Abwicklung von hausinternen (Kuratoren, wissenschaftliche Mitarbeiter usw.) und externen Fotoanfragen (Forscher, Wissenschaftler, Studenten),
  • Inventarisierung und systematische Ablage des Fotomaterials (d.h. Sortieren der Fotoaufnahmen nach Art des Fotomaterials und Vergeben von sog. Katalognummern),
  • Bestandserhaltung der analogen Fotos,
  • Verwaltung der digitalen bzw. digitalisierten Fotos mithilfe der Museumsdatenbank (Scannen analoger Fotos, Eingabe von Metadaten u.a.),
  • Koordination des Bildarchivs hinsichtlich der aktuellen Fotoaufnahmen (Absprache mit Kuratoren, wann welches Gemälde fotografiert werden kann usw.),
  • Kooperation mit der Publikationsabteilung bei der Produktion von Printmedien (z.B. Kunstdrucke etc., Kontrolle der Proofs) etc.

Der Studiengang IuD hat mich besonders angesprochen, da das Berufsfeld des Dokumentars sehr vielfältig und abwechslungsreich ist. Je nachdem, wo die persönlichen Stärken und Kompetenzen liegen, kann man sich auf sein „eigenes, persönlich angestrebtes Berufsfeld“ spezialisieren, wie z.B. Medienbereich, IT-lastiger Bereich, Archive, Bibliotheken usw.

Ich habe mich schon immer sehr für den Medienbereich, speziell Fotografie interessiert. Nach Abschluss meiner Ausbildung zur Werbefotografin war ich drei Jahre lang selbständig tätig und habe dann mein IuD-Studium im Fachbereich Informationswissenschaften der FH Potsdam begonnen. Ich habe relativ spät mitdem Studium angefangen (27 Jahre), da ich mich beruflich weiterentwickeln wollte und auch, weil ich gerne mit meinem Abitur „etwas anfangen“ wollte.

Bei meiner derzeitigen Stelle ist die Arbeit mit Fotos aufgrund meiner Berufsausbildung zur Werbefotografin interessant. Hier kann ich meine beiden Qualifikationen (Fotografin und Dokumentarin) miteinander verknüpfen und mein Fachwissen im Bereich „Fotografie“ ist mir oft eine große Hilfe, z.B. bei der Beurteilung von Fotoaufnahmen bzgl. Belichtung, Farbwiedergabe usw.

Jedoch reizen mich auch andere Berufsfelder und Tätigkeiten und ich bin gespannt, was die berufliche Zukunft noch bringt.

Strukturierung und Organisation der Arbeitsabläufe empfinde ich persönlich als Herausforderung, die es täglich zu meistern gilt (was bestimmt bei allen Berufen erforderlich ist). – Nicht immer einfach, aber eigentlich immer lösbar. Mit der Zeit gewinnt man an Berufserfahrung und wird routinierter.

Innerhalb meines Studiums habe ich mir Methoden und dokumentarisches Fachwissen angeeignet, was ich persönlich als essentiell für meine berufliche Tätigkeit empfinde. Daneben habe ich während meiner Praktika teilweise festgestellt, dass die Praxis oft ganz anders aussieht als die Theorie. Manchmal lassen sich die „best-practice- Methoden“ nicht immer so einfach in die Praxis umsetzen. Dies liegt oft an Mangel an Personal, den nötigen Mitteln oder bestimmten Arbeitsbedingungen innerhalb der Einrichtungen.

Ja, meine beiden Praktika. Diese habe ich bei zwei Museen absolviert. Ich habe so einen spannenden Einblick in deren Arbeit erhalten und habe auch bei der Bachelorarbeit davon profitiert, da ich mich hier mit der Ist-Analyse der Bilddatenbank beschäftigte.

Obwohl das Studium z.T. technisch ist, muss man kein „IT-ler“ sein. Das Interesse für IT und ein technisches „Grundverständnis“ sollte jedoch zumindest vorhanden sein.  Was man letztendlich daraus macht, ist jedem selbst überlassen und man wird bereits während des Studiums feststellen, wo die eigenen Stärken und Interessen liegen. Dies kann für die spätere Berufswahl in jedem Fall hilfreich und nützlich sein.

Das Studium dient dazu, Methoden, theoretisches Fachwissen und Werkzeuge für den Beruf des Dokumentars zu erlernen. Im Beruf gilt es, diese Kompetenzen anzuwenden und darauf aufzubauen. Man sollte sich, vor allem als Berufsanfänger, bewusst sein, dass man sich immerzu weiterbilden und neue (Berufs-)Erfahrungen sammeln muss, um seine Kenntnisse auf dem aktuellen Stand zu halten und tägliche Problemstellungen meistern zu können.

Quelle: privat