Elisabeth T., Bibliothekarin

Studienabschluss: Information und Dokumentation B.A.

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Ich arbeite seit einigen Monaten in einer eher kleinen Universitätsbibliothek, ich bin u.a. für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und an der Auskunft tätig, das bedeutet das Beraten von BibliotheksbenutzerInnen am Helpdesk und Bibliotheksführungen, sowie Benutzerschulungen. Eingestellt bin ich als Bibliothekarin, obwohl mein Aufgabenbereich hauptsächlich aus weniger „traditionell – bibliothekarischen“ Tätigkeiten besteht.

Durch meinen Tätigkeitsbereich in der Öffentlichkeitsarbeit habe ich eher selten einen „typischen“ Arbeitstag, was sehr angenehm, da abwechslungsreich ist. Im generellen gibt es bei mir schon einige täglich gleiche Abläufe, bspw. morgens durch die Bibliothek gehen, lüften, Bücher von den Bücherwagen sammeln, PCs einschalten usw. Ich bin täglich ca. 2h an der Information bzw. am Helpdesk vor Ort und berate hier die BenutzerInnen der Bibliothek zu großen und kleinen Fragen rund um die Bibliothek und unterstütze sie bei der Literaturrecherche. Außerdem führe ich Benutzerschulungen zu verschiedenen Themen durch.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit plane ich Veranstaltungen und bin an der Umsetzung dieser beteiligt. Die Themen hier reichen von Lesungen und Ausstellungen in den Bibliotheksräumen bis zur Planung von größeren Veranstaltung, wie beispielsweise der „Langen Nacht der Hausarbeiten“. Bei diesen Veranstaltungen bin ich aber nicht auf mich allein gestellt, sondern erhalte viel Unterstützung durch meine KollegInnen. Außerdem entwerfe ich verschiedene Werbemittel für die Bibliothek mit professionellen Layout- und Design-Programmen.

Mich haben vor allem die informationstechnischen Inhalte des Studiengangs, wie Programmieren, Datenmodellierung oder Information Retrieval angesprochen.

Vor dem Studium habe ich eine Ausbildung zur FAMI in der Fachrichtung Bibliothek abgeschlossen und danach zwei Jahre im Beruf gearbeitet. Danach entschloss ich mich, in Potsdam zu studieren. Neben dem Studium habe ich im Deutschen Rundfunkarchiv Babelsberg als studentische Hilfskraft gearbeitet und dort viel aus der Praxis eines Archivs gelernt. Den Bachelor habe ich mit guten Noten abgeschlossen, dennoch war ich nach dem Studium ein paar Monate arbeitssuchend, vor allem im östlichen Teil Deutschlands gibt es leider wenig Stellen im Bereich IuD. Die Ausschreibung meines jetzigen Arbeitgebers hat mich aber überzeugt und so hat es mich etwas weiter weg verschlagen als geplant.

Die täglich neuen und unterschiedlichen Situationen mit denen man konfrontiert wird, sei es nun ein besonders spezieller Wunsch eines Bibliotheksnutzers/ einer Bibliotheksnutzerin oder eine unerwartete Situation bei einer Veranstaltung, bspw. wenn ein Vortragender einfach nicht erscheint, der Beamer kaputt ist oder das Mikro nicht funktioniert. Hier muss man immer wieder flexibel sein und versuchen, sich der
Situation zu stellen, eine gute Lösung zu finden und zu improvisieren.

Die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten und die Mischung aus festen Terminen und freier Zeiteinteilung erfordert ein hohes Maß an Organisationsverständnis und Engagement.

Durchhaltevermögen, die Liebe zur Kleingruppenarbeit und viel Organisationstalent.

Ja, ein Wahlpflichtkurs indem es um die Erstellung einer Ontologie zu einem bestimmten Thema ging. Die Zielstellung und das Endergebnis haben sich sehr unterschieden. Es war dennoch ein unheimlich produktiver Kurs, da man erleben konnte welche Probleme sich manchmal bei der Entwicklung einer bestimmten Sache ergeben und welch verschiedene Meinungen und Gesichtspunkte beachtet werden müssen.

Ich denke, das Studium vermittelt das meiste an konkret fachlichen Kenntnissen die man für den Arbeitsalltag benötigt. Beim Berufseinstieg wird dann viel Wert aus Softskills und eine gewisse Berufspraxis gelegt, weshalb ich nur empfehlen kann möglichst viele Praktika im angestrebten Arbeitsbereich zu machen.

Quelle: privat