Patrick P., WordPress-Entwickler

Studienabschluss: Information und Dokumentation B.A.

Stellen Sie sich und Ihren Beruf kurz vor!

Ich arbeite als Webentwickler mit Spezialisierung auf das Content-Management- System WordPress. Neben der Entwicklung von klassischen Websites, Portalen und Online Shops, gehört auch die komplette Programmierung von Plugins und Themes in meinen Aufgabenbereich. Zusätzlich zur Entwicklung bin ich Ansprechpartner für technische Suchmaschinenoptimierung und Auswahl, Einrichtung und Verwendung von Servertechnologien.

Einen typischen Arbeitstag gibt es in einer Online Agentur selten. Die Tätigkeiten sind sehr vielseitig. So arbeite ich entweder an bestehenden Projekten und kümmere mich um die Erweiterung oder Wartung der Websites, oder ich plane und entwickle vollständige neue Projekte mit meinem Team. Gelegentlich arbeite und schule ich auch direkt vor Ort beim Kunden oder gebe interne Workshops für Kunden zum Umgang und der Arbeit mit WordPress.

Die Mischung macht‘s. Ein reines Informatikstudium kam für mich weniger in Frage (trotz meines IT lastigen Schwerpunkts). Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und beruflichen Perspektiven in Kombination mit Themenbereichen wie Inhaltliche Erschließung und Semantische Technologien weckten mein Interesse. Der bewusste Einsatz, das Management, die Aufbereitung und effiziente Nutzung von Informationen ist eine Kernkompetenz die in der allgemeinen Wirtschaft große Nachfrage hat. Dass konnte ich schon während der ersten Semester dank einiger Werkstudenten-Jobs erfahren.

Ich arbeitete schon während des Studiums vor allem in IT-und Webunternehmen und konnte so schnell einen Einblick in moderne Webentwicklung, Webdesign und Online Marketing gewinnen. Ich arbeitete während der letzten beiden Semester als Werkstudent bei der imwebsein GmbH und entschied mich dann meine Bachelorarbeit dort zu schreiben. Der Abschluss meiner Arbeit führte dann direkt in eine feste Anstellung.

Die vielfältigen Möglichkeiten von WordPress sind enorm. Durch die Flexibilität und die vielen kreativen Ansätze lassen sich große Projekte auch mit kleinen Teams durchführen. Die Webagentur mit 40 – 50 Mitarbeitern bekommt durch die großartige Community von WordPress zunehmend mehr Konkurrenz von kleinen Agenturen – das wirkt sich direkt auf meine Arbeit aus. So bekommen wir vermehrt auch Anfragen von größeren Unternehmen und haben täglich mit neuen Herausforderung zu kämpfen – das spornt an und fasziniert.

Der IT-Bereich hat eine enorme Geschwindigkeit, speziell der Bereich der Webentwicklung. Täglich gibt es neue Tools, Frameworks und Ansätze mit denen man sich auseinandersetzen muss (oder sollte), das kann schnell zur Überforderung führen. Mit der Zeit lernt man, Informationen besser zu selektieren und Trends zu bewerten, um nicht in der Informationsflut unterzugehen.

Das Bewusstsein für Schnittstellen. Das meine ich nicht bezogen auf die IT, sondern für die Informationswissenschaft allgemein. Viele Studenten neigen dazu „Dokumentar Jobs“ oder „Informationswissenschaftler Jobs“ im Internet zu suchen und bekommen Angst wenn die Jobportale nicht voll mit tollen Angeboten sind. Dabei wissen viele Unternehmen nicht, welchen Wert ein Mitarbeiter mit einer informationswissenschaftlichen Ausbildung für Ihr Unternehmen hat. Hier gilt es Überzeugungsarbeit zu leisten und seinen Wert kompetent zu vermitteln.

Im Laufe des Studiums gab es ein Modul, in dem diverse Praktikumsstellen besucht wurden, das gab einen tollen Einblick in die praktische Arbeit und für einige sicher eine gute Perspektive für die zukünftige Arbeit.

Ich halte eine Kernkompetenz oder ein gesundes Interesse an einem Bereich, der nicht informationswissenschaftlicher Natur ist, für äußerst sinnvoll. Im Laufe des Studiums hat sich gezeigt, dass Wissen aus einem fachfremden Bereich (Medizin, Informatik, Ingenieurwissenschaft) sehr wertvoll für das Finden von Praktika und das spätere Arbeitsleben ist. Wer diese Kenntnisse mit dem informationswissenschaftlichen Studium kombiniert, kann auf eine umfangreiche Auswahl an potenziellen Arbeitgebern zurückgreifen.

Nutzt die Möglichkeit von Werkstudenten-Jobs. Ich meine nicht „jobben“, sondern sucht euch Werkstudenten-Jobs, die euch weiter bringen und habt den Mut, auch mal zu kündigen und woanders hinein zu sehen. Habt ihr etwas gefunden, das euch wirklich gefällt, bleibt dabei und baut eure Kenntnisse neben dem Studium aus. Nutzt die beiden Praktika sinnvoll, bestenfalls bei unterschiedlichen Unternehmen in unterschiedlichen Bereichen.

Um in meinem Beruf zu arbeiten würde ich noch folgendes ergänzen: Mietet euch einen kleinen Webspace, arbeitet an eigenen Projekten und vernetzt euch mit Gleichgesinnten. Das nimmt die Angst vor der „Programmierung“ und es hilft euch die notwendige Problemlöser-Einstellung zu entwickeln.

Quelle: privat