Schlüsselkompetenzen

Aus der Perspektive von Lehrenden im Studiengang Archiv sind die folgenden sechs Kompetenzen günstig für ein erfolgreiches Studium im Studiengang Archiv.

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Offenheit

Kann es im Archiv überhaupt etwas Neues geben? Manchen mag es verwundern, dass ausgerechnet Offenheit für Neues eine der wichtigsten Eigenschaften für ArchivarInnen ist.

Tatsächlich begegnen uns jedoch kaum irgendwo vielfältigere Zeugnisse menschlichen Handelns als im Archiv. Für den Umgang mit diesen Unterlagen ist Offenheit eine Grundvoraussetzung. Und ebenso ist Offenheit erforderlich für die Anwendung immer wieder neuer Methoden, um die Dokumente der Vergangenheit zu erhalten und der Nachwelt zu vermitteln.

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Analytisches Denken

Analysieren im Archiv heißt, die archivierten Dokumente verstehen zu können, um sie den NutzerInnen zu vermitteln. ArchivarInnen interpretieren die Quellen, wenn sie selbst Texte zur Geschichte verfassen. Die Analyse der Herkunft, Struktur und Beschaffenheit der Dokumente dient auch dazu, archivische Methoden zu entwickeln. Im Archiv hat man es mit einer enormen Menge an Zeugnissen zu tun – undenkbar, sich mit jedem einzelnen Foto, jeder Akte, Urkunde oder jeder Datei befassen zu können. Daher entwickeln ArchivarInnen Methoden, die sie auf viele Archivalien gleichermaßen anwenden können.

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Kommunikation & Service

Der Informations- und Beratungsservice ist das Aushängeschild eines Archivs. Je besser es mit den NutzerInnen kommuniziert und ihnen hilft, ihre Anfragen zu konkretisieren, desto besser sind die Rechercheergebnisse. Aufgabe von ArchivarInnen ist es, Informationen allgemein verständlich darzustellen, und zwar mündlich wie schriftlich. Twitter, Whatsapp, Instragram u.a. Nachrichten-diente belegen zwar täglich, dass Grammatik, Orthographie oder gar gut lesbarer Stil für viele nicht mehr angesagt sind. Eine gute Ausdrucksfähigkeit in Wort und Schrift ist jedoch die Basis der aktiven und erfolgreichen Kommunikation, und zwar sowohl im persönlichen Gespräch als auch in der digitalen Welt. Denn Präzision und Transparenz zeichnen Archive als Informationsdienstleister und kompetente Partner aus.

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IT-Affinität

Computer in Archiven? Aber ja, bei der täglichen Arbeit und im Digitalen Archiv. Archive sind im Digitalen Zeitalter doppelt betroffen: Zum einen sind digitale Dokumente zu archivieren, zum anderen arbeiten ArchivarInnen ständig mit verschiedenen IT-Anwendungen.

Notwendig ist, dass man digitale Archivalien genauso analysieren und verstehen kann wie analoge. Gleichzeitig muss man wissen, wie man mit digitalen Hilfsmitteln umgehen kann und welche am besten geeignet sind, z.B. für die Erschließung, Digitalisierung und digitale Archivierung sowie für die digitale Bereitstellung im Internet.

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Geschichte, Politik & Gesellschaft

ArchivarInnen sollten in der Lage sein, sich von Geschichte, Politik, Gesellschaft sowie von sozialen Entwicklungen ein eigenes Bild zu machen. Dazu gehört ein aktives Interesse an wissenschaftlicher Literatur, Kunst und Kultur, aber auch an der aktuellen Medienberichterstattung. Die Fähigkeit, sich ein kritisches Urteil zu bilden, darum geht es auch bei der Quellenarbeit im Archiv. Und hierfür benötigt man umfassendes Hintergrundwissen, Analysefähigkeit und die Leidenschaft, auf historische Spurensuche zu gehen. Archivalien können nur dann zum Sprechen gebracht werden, wenn man sie befragt. Und um zielführende Fragen stellen und die für die künftige Forschung wesentlichen Archivalien erkennen zu können, muss man die Vergangenheit kennen, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft mitzugestalten.

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Strukturieren & Organisieren

„Ordnen ist etwas für Pedanten.“ Gilt dies auch für die Tätigkeit von ArchivarInnen?

Keineswegs, denn sie beschäftigen sich weniger mit formalem Ordnen, sondern damit, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Unterlagen erkennbar zu machen. Jedes Schriftzeugnis entsteht in einem Zusammenhang. Diesen sichtbar zu machen, ist eine Grundlage kritischer Erkenntnis und hilft den ForscherInnen, ihren Weg durch das Dickicht der Überlieferung zu finden.

Strukturiert zu denken, ist daher ebenso eine Voraussetzung für archivarisches Arbeiten wie die Fähigkeit, vielfältige Tätigkeiten organisiert durchzuführen.