Lennart M., Archivar

Studienabschluss: Archiv, B.A., Informationswissenschaften, M.A.

Stellen Sie sich und Ihren Beruf kurz vor!

Ich arbeite als Archivar im höheren Kirchendienst im Bistumsarchiv in Münster.

Ich bin verantwortlich für die Pfarrarchive im Bistum. Deshalb fahre ich fast jede Woche raus in die Pfarreien und berate die Pfarrsekretärinnen, wie Sie ihr Schriftgut organisieren können, was kassiert werden kann und was für die dauerhafte Archivierung nach Münster übernommen werden soll. Außerdem bin ich für sämtliche Fragen der Digitalisierung und digitalen Langzeitarchivierung verantwortlich.

Ich wollte gerne etwas mit Geschichte machen, ohne Lehrer oder arbeitslos zu werden. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur brachte mich dann auf die Idee, in Potsdam Archiv zu studieren. Da ich keine bessere Idee hatte, fing ich dort auch an zu studieren und stellte dann im Studium und in den Praktika fest, dass dies die richtige Branche für mich ist.

Nach Bachelor und Master in Potsdam habe ich ein Semester lang an der FH in der Lehre und im Digitalisierungslabor gearbeitet, bevor ich für die Stelle in Münster angenommen wurde. Diese ist meine erste Vollzeitstelle.

Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich und ich komme ganz unstereotypisch mit vielen Menschen in Kontakt, denen ich bei Ihrer Arbeit oder ihrem Recherchevorhaben helfen kann.

Ich empfinde das geringe Ansehen des Berufszweiges als Last, da es mir aufgrund der Reaktionen schwer fällt, mit Stolz über meine Stelle zu reden, auch wenn ich diese gerne ausübe.

Die wichtigste erlernte Fähigkeit ist für mich das selbstständige Arbeiten, das für mich und die Kollegen, für die ich verantwortlich bin, jeden Tag von großer Bedeutung ist.

Generell sollte man das Interesse an Schriftgut mitbringen, sich das Denken in behördlichen Strukturen erarbeiten und möglichst viele der Weiterbildungsmöglichkeiten des Fachbereiches mitnehmen. Mir hat das sehr geholfen.

Ich rate die Praktika möglichst auf verschiedene Sparten aufzuteilen, da sich diese unterscheiden können und man die richtige für sich herausfinden muss. Weiterhin rate ich dazu, im Studium auch unbedingt die Lehrangebote in den Blockwochen wahrzunehmen.

Quelle: privat