Archiv – Was ist das eigentlich?

„Das finde ich im Archiv!“ Historische Spurensuche beginnt im Archiv. Hier können Geheimnisse gelüftet und neue Erkenntnisse gewonnen werden. Archive speichern vergangenes Wissen und bilden damit die Grundlage für das Wissen der Gegenwart. Damit Archivrecherchen erfolgreich sind, ist jedoch qualifiziert ausgebildetes Personal notwendig. Welche Fachkompetenzen vermittelt also dieser Studiengang?

Die Studierenden lernen, Unterlagen, die für ihren ursprünglichen Zweck nicht mehr benötigt werden, zu bewerten. D.h. sie wählen aus, was dauerhaft für Forschung und Bildung erhalten wird. Dabei kann es sich um Papier handeln, aber auch um audiovisuelle Medien und zunehmend um digitale Unterlagen.

Archive sind nicht nur der reale oder virtuelle Raum, in denen Dokumente gelagert werden, sondern Einrichtungen, die diese nach fachlichen Gesichtspunkten erschließen und sich dabei Methoden aus verschiedenen Disziplinen bedienen. Auf diese Weise werden historische Zeugnisse vom Mittelalter bis zur Zeitgeschichte der Öffentlichkeit für die individuelle Nutzung und durch die Historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt.

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Zeichen

Zeichen bilden die Grundbausteine der Wissenstreppe. Sie können Buchstaben, Ziffern oder Symbole sein. Daten bestehen aus Zeichen die nach syntaktischen Regeln zusammengesetzt sind. Auf diese Weise werden aus Buchstaben Wörter, Wortgruppen und Sätze und aus Ziffern Zahlen- oder Datumsangaben. Zeichen stellen immer eine Kodierung dar. Buchstaben repräsentieren beispielsweise die Laute unserer Sprache.

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Daten

Daten sind von Rechnern verarbeitbare Zeichenketten, Symbole oder Muster, die bestimmten Regeln (Syntax) genügen aber noch keine Bedeutung haben. Beispielsweise kann man aus einer Ziffernfolge nicht erkennen, ob es sich um ein Datum, das Alter einer Person oder eine Telefonnummer handelt.

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Informationen

Erst durch das Hinzufügen einer Beschreibung bzw. durch die Interpretation der Daten (Semantik) entstehen Informationen, 
die ein Mensch verstehen und interpretieren kann.

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Wissen

Durch das Vernetzen verschiedener Informationen, die Anwendung von Informationen (Pragmatik) für eine bestimmte Problemlösung oder eine Kontextualisierung von Informationen ist der Mensch in 
der Lage, Wissen zu erzeugen.

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Syntax

In der Zeichenlehre (Semiotik) beschreibt die Syntax Regeln für 
die Anordnung und die Beziehung von Zeichen, z.B. dass eine Datumsangabe in der Form Tag.Monat.Jahr (01.01.2011) erfolgt. 
In der natürlichen Sprache beschreibt die Syntax (in dem Fall als Grammatik bezeichnet) den Aufbau und die Gliederung eines Satzes (Satzlehre). Die Syntax unterliegt Konventionen die, z.B. in jeder Sprache, vereinbart werden müssen.

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Semantik

Die Semantik beschreibt als Teil der Semiotik allgemein die Bedeutung von Zeichen oder als Teilgebiet der Linguistik die Bedeutung sprachlicher Zeichen. Die Bedeutung oder der Sinngehalt von Zeichen muss erlernt oder vereinbart werden und kann in verschiedenen Kontexten unterschiedlich sein.

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Kontext

Der Kontext stellt einen Zusammenhang dar, aus dem heraus entweder die Bedeutung eines Zeichens oder eines Satzes abgeleitet werden kann oder er erweitert den Bezugsrahmen einer Information, indem sie mit anderen Information in Beziehung gesetzt wird. Ein anschauliches Beispiel ist die Verlinkung von Dokumenten in einem Hypertext (Webseite).