Lennart M., Archivar


Lennart M. – Archivar

Studienabschluss: Archiv (B. A.), Informationswissenschaften (M. A.)

Bildquelle: privat

Stellen Sie sich und Ihren Beruf bitte kurz vor.

„Ich arbeite als Archivar im höheren Kirchen­dienst im Bistums­archiv in Münster.“


Beschreiben Sie bitte Ihre Arbeit: Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei Ihnen aus?

„Ich bin ver­antwortlich für die Pfarr­archive im Bistum. Deshalb fahre ich fast jede Woche raus in die Pfarreien und berate die Pfarr­sekretärinnen, wie Sie ihr Schrift­gut organisieren können, was kassiert werden kann und was für die dauer­hafte Archi­vierung nach Münster über­nommen werden soll. Außerdem bin ich für sämt­liche Fragen der Digitali­sierung und digitalen Langzeit­archivierung ver­antwortlich.“


Warum haben Sie sich für den Studiengang Archiv entschieden?

„Ich wollte gerne etwas mit Geschichte machen, ohne Lehrer oder arbeits­los zu werden. Die Berufs­beratung der Arbeits­agentur brachte mich dann auf die Idee, in Potsdam Archiv zu studieren. Da ich keine bessere Idee hatte, fing ich dort auch an zu studieren und stellte dann im Studium und in den Praktika fest, dass dies die richtige Branche für mich ist.“


Schildern Sie bitte Ihren beruflichen Werdegang: Wie sind Sie zu Ihrem jetzigen Beruf gekommen?

„­Nach Bachelor und Master in Potsdam habe ich ein Semester lang an der FH in der Lehre und im Digitalisierungs­labor ge­arbeitet, bevor ich für die Stelle in Münster an­ge­nommen wurde. Diese ist meine erste Vollzeit­stelle.“


Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit?

„Die Tätig­keit ist sehr abwechslungs­reich und ich komme ganz un­stereo­typisch mit vielen Menschen in Kontakt, denen ich bei Ihrer Arbeit oder ihrem Recherche­vorhaben helfen kann.“


Was erleben Sie als Herausforderung bei Ihrer Tätigkeit? Was macht das ganze eventuell schwer?

„Ich empfinde das geringe An­sehen des Berufs­zweiges als Last, da es mir auf­grund der Reaktionen schwer fällt, mit Stolz über meine Stelle zu reden, auch wenn ich diese gerne ausübe.“


Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während Ihres Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

„Die wichtigste er­lernte Fähig­keit ist für mich das selbst­ständige Arbeiten, das für mich und die Kollegen, für die ich ver­antwortlich bin, jeden Tag von großer Be­deutung ist.“


Was sollte man an Interessen bzw. Fähigkeiten für dieses Berufsfeld mitbringen, im Studium erwerben oder sich gegebenfalls durch Zusatzqualifikationen aneignen?

„Generell sollte man das Interesse an Schrift­gut mit­bringen, sich das Denken in behördlichen Strukturen er­arbeiten und möglichst viele der Weiter­bildungs­möglichkeiten des Fach­bereiches mit­nehmen. Mir hat das sehr ge­holfen.“


Was würden Sie Studieninteressierten mit auf den Weg geben? Welchen Rat würden Sie zum Studienbeginn erteilen wollen für alle, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben wollen?

„Ich rate die Praktika möglichst auf verschiedene Sparten auf­zu­teilen, da sich diese unter­scheiden können und man die richtige für sich heraus­finden muss. Weiterhin rate ich dazu, im Studium auch un­bedingt die Lehr­angebote in den Block­wochen wahr­zu­nehmen.“