Patrick P., WordPress-Entwickler


Patrick P. – WordPress-Entwickler

Studienabschluss: Information und Dokumentation (B.A.)

Bildquelle: privat

Stellen Sie sich und Ihren Beruf bitte kurz vor.

„Ich arbeite als Web­ent­wickler mit Spe­zia­li­sierung auf das Content-Manage­ment-System WordPress. Neben der Ent­wick­lung von klas­sischen Web­sites, Por­talen und Online-Shops, gehört auch die kom­plette Pro­gram­mierung von Plugins und Themes in meinen Auf­gaben­be­reich. Zu­sätz­lich zur Ent­wick­lung bin ich An­sprech­partner für tech­nische Such­ma­schinen­opti­mierung und Aus­wahl, Ein­rich­tung und Ver­wen­dung von Ser­ver­tech­no­lo­gien.“


Beschreiben Sie bitte Ihre Arbeit: Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei Ihnen aus?

„Einen ty­pi­schen Arbeits­tag gibt es in einer Online-Agentur selten. Die Tätig­keiten sind sehr viel­seitig. So ar­beite ich ent­weder an be­stehenden Pro­jekten und küm­mere mich um die Er­wei­terung oder War­tung der Web­sites, oder ich plane und ent­wickle voll­stän­dige neue Pro­jekte mit mei­nem Team. Ge­le­gent­lich ar­beite und schule ich auch direkt vor Ort beim Kun­den, oder gebe in­terne Work­shops für Kun­den zum Um­gang und der Ar­beit mit WordPress.“


Warum haben Sie sich für den Studiengang Information und Dokumentation entschieden?

„Die Mi­schung macht’s. Ein rei­nes In­for­ma­tik­studium kam für mich weniger in Frage (trotz meines IT-lastigen Schwer­punkts). Die viel­fältigen Einsatz­mög­lich­keiten und be­ruf­lichen Per­spek­tiven in Kom­bi­nation mit Themen­be­reichen wie ‚Inhalt­liche Er­schlie­ßung‘ und ‚Se­man­tische Tech­no­lo­gien‘ weck­ten mein In­te­resse. Der be­wusste Ein­satz, das Manage­ment, die Auf­be­rei­tung und effi­ziente Nut­zung von In­for­ma­tionen ist eine Kern­kom­pe­tenz, die in der all­ge­meinen Wirt­schaft große Nach­­frage hat. Dass konnte ich schon wäh­rend der er­sten Se­me­ster dank ei­niger Werk­studenten-Jobs er­fahren.“


Schildern Sie bitte Ihren beruflichen Werdegang: Wie sind Sie zu Ihrem jetzigen Beruf gekommen?

„Ich ar­bei­tete schon wäh­rend des Stu­diums vor allem in IT- und Web­unter­nehmen und konnte so schnell einen Ein­blick in mo­derne Web­ent­wicklung, Web­design und Online-Marketing ge­winnen. Ich ar­beitete wäh­rend der letz­ten bei­den Se­mester als Werk­student bei der imwebsein GmbH und ent­schied mich dann, meine Bachelor­arbeit dort zu schrei­ben. Der Ab­schluss meiner Ar­beit führte dann direkt in eine feste An­stellung.“


Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit?

„Die viel­fäl­tigen Mög­lich­keiten von WordPress sind enorm. Durch die Fle­xi­bilität und die vielen krea­tiven An­sätze lassen sich große Pro­jekte auch mit klei­nen Teams durch­führen. Die Web­agentur mit 40 – 50 Mit­ar­beitern be­kommt durch die groß­artige Com­mu­nity von WordPress zu­neh­mend mehr Kon­kur­renz von kleinen Agen­turen – das wirkt sich direkt auf meine Arbeit aus. So be­kom­men wir ver­mehrt auch An­fragen von grö­ßeren Unter­nehmen und haben täg­lich mit neuen He­raus­forderung zu kämpfen – das spornt an und fas­zi­niert.“


Was erleben Sie als Herausforderung bei Ihrer Tätigkeit? Was macht das ganze eventuell schwer?

„Der IT-Bereich hat eine enorme Ge­schwin­dig­keit, spe­ziell der Be­reich der Web­ent­wick­lung. Täg­lich gibt es neue Tools, Frame­works und An­sätze, mit denen man sich aus­ein­ander­setzen muss (oder sollte), das kann schnell zur Über­for­derung führen. Mit der Zeit lernt man, In­for­ma­tionen besser zu se­lek­tieren und Trends zu be­werten, um nicht in der In­for­ma­tions­flut unter­zu­gehen.“


Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während Ihres Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

„Das Be­wusst­sein für Schnitt­stellen. Das meine ich nicht be­zogen auf die IT, son­dern für die In­for­ma­tions­wissenschaft all­gemein. Viele Stu­denten neigen dazu, ‚Doku­mentar-Jobs‘ oder ‚In­for­ma­tions­wissen­schaftler-Jobs‘ im In­ter­net zu suchen und be­kommen Angst, wenn die Job­portale nicht voll mit tollen An­ge­boten sind. Dabei wissen viele Unter­nehmen nicht, welchen Wert ein Mit­ar­beiter mit einer in­for­ma­tions­wissen­schaft­lichen Aus­bil­dung für ihr Unter­nehmen hat. Hier gilt es Über­zeu­gungs­arbeit zu leisten und seinen Wert kom­pe­tent zu ver­mitteln.“


Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

„Im Laufe des Stu­diums gab es ein Modul, in dem di­verse Prak­ti­kums­stellen be­sucht wurden, das gab einen tollen Ein­blick in die prak­tische Arbeit und für ei­nige sicher eine gute Per­spek­tive für die zu­künf­tige Ar­beit.“


Was sollte man an Interessen bzw. Fähigkeiten für dieses Berufsfeld mitbringen, im Studium erwerben oder sich gegebenfalls durch Zusatzqualifikationen aneignen?

„Ich halte eine Kern­kom­pe­tenz oder ein ge­sun­des In­te­resse an einem Be­reich, der nicht in­for­ma­tions­wissen­schaftlicher Natur ist, für äu­ßerst sinn­voll. Im Laufe des Stu­diums hat sich ge­zeigt, dass Wis­sen aus einem fach­fremden Be­reich (Me­di­zin, In­for­matik, In­ge­nieur­wissen­schaft) sehr wert­voll für das Fin­den von Prak­tika und das spä­tere Ar­beits­leben ist. Wer diese Kennt­nisse mit dem in­for­ma­tions­wissen­schaftlichen Stu­dium kom­bi­niert, kann auf eine um­fang­reiche Aus­wahl an po­ten­ziellen Arbeit­gebern zurück­greifen.“


Was würden Sie Studieninteressierten mit auf den Weg geben? Welchen Rat würden Sie zum Studienbeginn erteilen wollen für alle, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben wollen?

„Nutzt die Mög­lich­keit von Werk­stu­denten-Jobs. Ich meine nicht ‚jobben‘, son­dern sucht euch Werk­stu­denten-Jobs, die euch weiter bringen und habt den Mut, auch mal zu kün­digen und wo­anders hinein zu sehen. Habt ihr etwas gefunden, das euch wirk­lich ge­fällt, bleibt dabei und baut eure Kennt­nisse neben dem Stu­dium aus. Nutzt die beiden Prak­tika sinn­voll, besten­falls bei unter­schied­lichen Unter­nehmen in unter­schied­lichen Be­reichen.

Um in meinem Be­ruf zu ar­beiten, würde ich noch fol­gendes er­gänzen: Mie­tet euch einen klei­nen Web­space, ar­bei­tet an eigenen Pro­jek­ten und ver­netzt euch mit Gleich­ge­sinnten. Das nimmt die Angst vor der ‚Pro­gram­mierung‘ und es hilft euch, die not­wendige Problem­löser-Ein­stellung zu ent­wickeln.“