Ute S., Museumsangestellte


Ute S. – Museums­angestellte

Studienabschluss: Information und Dokumentation (B. A.)

Bildquelle: privat

Stellen Sie sich und Ihren Beruf bitte kurz vor.

„Ich ar­beite in der Gemälde­galerie Berlin, Stif­tung Preu­ßischer Kultur­besitz als Museums­an­ge­stellte. Die Be­treu­ung des Foto­archivs fällt in meinen Auf­gaben­be­reich.“


Beschreiben Sie bitte Ihre Arbeit: Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei Ihnen aus?

„Zu meinen Auf­gaben ge­hören u.a.:

  • Be­ar­beitung und Ab­wicklung von haus­internen (Ku­ra­toren, wissen­schaft­liche Mit­ar­beiter usw.) und ex­ter­nen Foto­an­fragen (For­scher, Wissen­schaftler, Stu­denten),
  • In­ven­ta­ri­sierung und sys­te­ma­tische Ab­lage des Foto­ma­terials (d.h. Sor­tieren der Foto­auf­nahmen nach Art des Foto­ma­te­rials und Ver­geben von sog. Ka­ta­log­nummern),
  • Be­stands­er­haltung der ana­logen Fotos,
  • Ver­wal­tung der di­gi­talen bzw. di­gi­ta­li­sierten Fo­tos mit­hilfe der Mu­seums­daten­bank (Scan­nen ana­loger Fotos, Ein­gabe von Meta­daten u.a.),
  • Ko­ordi­nation des Bild­archivs hin­sicht­lich der ak­tuellen Foto­auf­nahmen (Ab­sprache mit Ku­ra­toren, wann welches Ge­mälde foto­gra­fiert werden kann usw.),
  • Ko­opera­tion mit der Pu­bli­ka­tions­ab­teilung bei der Pro­duk­tion von Print­medien (z.B. Kunst­drucke etc., Kon­trolle der Proofs) etc.“

Warum haben Sie sich für den Studiengang Information und Dokumentation entschieden?

„Der Studien­gang IuD hat mich be­sonders an­ge­sprochen, da das Berufs­feld des Doku­men­tars sehr viel­fältig und ab­wechs­lungs­reich ist. Je nach­dem, wo die per­sön­lichen Stär­ken und Kom­pe­tenzen liegen, kann man sich auf sein ‚eigenes, per­sön­lich an­ge­strebtes Berufs­feld‘ spe­zia­li­sieren, wie z.B. Medien­bereich, IT-lastiger Bereich, Archive, Bi­blio­theken usw.“


Schildern Sie bitte Ihren beruflichen Werdegang: Wie sind Sie zu Ihrem jetzigen Beruf gekommen?

„Ich habe mich schon immer sehr für den Medien­be­reich, spe­ziell Foto­grafie in­teres­siert. Nach Ab­schluss meiner Aus­bildung zur Werbe­foto­grafin war ich drei Jahre lang selbst­­ständig tätig und habe dann mein IuD-Studium im Fach­be­reich In­forma­tions­wissen­schaften der FH Potsdam be­gonnen. Ich habe re­la­tiv spät mit dem Stu­dium an­ge­fangen (27 Jahre), da ich mich beruf­lich weiter­ent­wickeln wollte und auch, weil ich gerne mit meinem Abitur ‚etwas anfangen‘ wollte.“


Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit?

„Bei meiner der­zeitigen Stelle ist die Ar­beit mit Fotos auf­grund meiner Berufs­aus­bildung zur Werbe­foto­grafin in­teres­sant. Hier kann ich meine beiden Quali­fi­ka­tionen (Foto­gra­fin und Doku­men­tarin) mit­einander ver­knüpfen und mein Fach­wissen im Be­reich „Foto­grafie“ ist mir oft eine große Hilfe, z.B. bei der Be­ur­teilung von Foto­auf­nahmen bzgl. Be­lich­tung, Farb­wieder­gabe usw. Je­doch reizen mich auch andere Berufs­felder und Tätig­keiten und ich bin ge­spannt, was die beruf­liche Zu­kunft noch bringt.“


Was erleben Sie als Herausforderung bei Ihrer Tätigkeit? Was macht das ganze eventuell schwer?

„Struk­tu­rierung und Or­gani­sation der Arbeits­ab­läufe emp­finde ich per­sön­lich als Heraus­forderung, die es täg­lich zu meis­tern gilt (was be­stimmt bei allen Be­rufen er­forder­lich ist). Nicht immer ein­fach, aber eigent­lich immer lös­bar. Mit der Zeit ge­winnt man an Berufs­er­fahrung und wird routi­nierter.“


Was ist Ihrer Meinung nach das Wichtigste, das Sie während Ihres Studiums für Ihren aktuellen Beruf gelernt haben?

„Inner­halb meines Stu­diums habe ich mir Me­thoden und doku­men­tarisches Fach­wissen an­ge­eignet, was ich persönlich als essen­tiell für meine beruf­liche Tätig­keit em­p­finde. Da­neben habe ich wäh­rend meiner Prak­tika teil­weise fest­ge­stellt, dass die Pra­xis oft ganz anders aus­sieht als die Theorie. Manch­mal lassen sich die ‚Best-Practice-Methoden‘ nicht immer so ein­fach in die Pra­xis um­setzen. Dies liegt oft am Man­gel an Per­sonal, den nötigen Mit­teln oder be­stimmten Arbeits­be­dingungen inner­halb der Ein­rich­tungen.“


Gibt es etwas im Studium, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

„Ja, meine bei­den Prak­tika. Diese habe ich bei zwei Mu­seen ab­sol­viert. Ich habe so einen span­nenden Ein­blick in deren Ar­beit er­halten und habe auch bei der Bachelor­arbeit davon pro­fi­tiert, da ich mich hier mit der Ist-Analyse der Bild­daten­bank beschäftigte.“


Was sollte man an Interessen bzw. Fähigkeiten für dieses Berufsfeld mitbringen, im Studium erwerben oder sich gegebenfalls durch Zusatzqualifikationen aneignen?

„Ob­wohl das Stu­dium z.T. tech­nisch ist, muss man kein ‚IT-ler‘ sein. Das In­te­resse für IT und ein tech­nisches ‚Grund­ver­ständnis‘ sollte je­doch zu­min­dest vor­handen sein. Was man letzt­endlich daraus macht, ist jedem selbst über­lassen und man wird bereits während des Stu­diums fest­stellen, wo die eigenen Stär­ken und In­te­ressen liegen. Dies kann für die spä­tere Berufs­wahl in jedem Fall hilf­reich und nütz­lich sein.“


Was würden Sie Studieninteressierten mit auf den Weg geben? Welchen Rat würden Sie zum Studienbeginn erteilen wollen für alle, die später ebenfalls Ihren Beruf ausüben wollen?

„Das Stu­dium dient dazu, Me­thoden, theo­re­tisches Fach­wissen und Werk­zeuge für den Be­ruf des Doku­men­tars zu er­lernen. Im Be­ruf gilt es, diese Kom­pe­tenzen an­zu­wenden und da­rauf auf­zu­bauen. Man sollte sich, vor allem als Berufs­an­fänger, be­wusst sein, dass man sich immer­zu weiter­bilden und neue (Berufs-)Er­fahrungen sammeln muss, um seine Kennt­nisse auf dem ak­tuellen Stand zu halten und täg­liche Pro­blem­stellungen meis­tern zu können.“