Information: Was ist das?
„Das weiß ich doch genau!“

Im Studiengang Informations- und Datenmanagement (kurz: IuD) spielt das Management von Daten, Informationen und Wissen eine besondere Rolle. Die Bedeutung dieser Begriffe spiegelt sich im Alltag in häufig verwendeten Begriffen wie beispielsweise „Datenbank“, „Informationssystem“ oder „Wissensgesellschaft“ wider.
Während unter Management ganz allgemein die Verwaltung, Organisation, Planung, Steuerung und Optimierung von Objekten und Prozessen verstanden wird, stellt sich die Frage nach dem Zusammenhang von Daten, Informationen und Wissen. Dazu gibt es in den Informationswissenschaften ein einfaches Modell – das Konzept der Wissenstreppe (siehe Abbildung).
Zeichen
Zeichen bilden den Grundbaustein der Wissenstreppe: Sie können Buchstaben, Ziffern oder Hieroglyphen sein und werden nach syntaktischen Regeln zusammengesetzt. Auf diese Weise werden aus Buchstaben Silben, Wörter und Sätze; – und aus Ziffern jeweils Zahlen- oder Datumsangaben. Zeichen stellen immer eine Kodierung dar – so verschlüsseln Buchstaben beispielsweise die Laute unserer Sprachen.
Daten = Zeichen + Syntax
In der Zeichenlehre („Semiotik“) beschreibt die Syntax Regeln für die Anordnung und die Beziehung von Zeichen, z.B. dass ein Datum in der Form „[Tag].[Monat].[Jahr]“ notiert wird. In der natürlichen Sprache beschreibt sie (als „Satzlehre“ oder „Grammatik“ bezeichnet) den Aufbau und die Gliederung eines Satzes. Sie unterliegt Konventionen, die in jeder Sprache bekannt sein müssen.
Daten sind von Rechnern verarbeitbare Zeichenketten, Symbole oder Muster, die einer Syntax folgen, aber noch keine Bedeutung („Semantik“) aufweisen. So kann man aus einer Ziffernfolge nicht erkennen, ob es sich um ein Datum, das Alter einer Person oder eine Telefonnummer handelt.
Information = Daten + Semantik
Die Semantik beschreibt – als Teil der Semiotik – die Bedeutung von Zeichen oder – als Teilgebiet der Linguistik – die Bedeutung sprachlicher Zeichen. Die Bedeutung oder der Sinngehalt von Zeichen muss erlernt oder vereinbart werden und kann in verschiedenen Kontexten unterschiedlich sein.
Erst durch das Hinzufügen einer Beschreibung bzw. durch die semantische Interpretation der Daten entstehen Informationen, die andere Menschen verstehen und interpretieren können.
Wissen = Informationen + Kontext
Durch die Vernetzung verschiedener Informationen („Kontextualisierung“) oder die Anwendung von Informationen zur konkreten Problemlösung („Pragmatik“) ist der Mensch in der Lage, für alle Wissen zu erzeugen.
Der Kontext stellt einen Zusammenhang dar, aus dem heraus entweder die Bedeutung (Semantik) eines Zeichens oder eines Satzes abgeleitet werden kann. Er erweitert den Bezugsrahmen einer Information, indem sie mit weiterer Information in Bezug gesetzt wird. Ein anschauliches Beispiel sind z.B. Insider-Witze im eigenen Freundeskreis.